In der Praxis arbeiten Energieversorger häufig mit Niederspannungskunden, die mechanische Drehstrom-Vierleiterzähler verwenden. Nach der Installation des Zählers kann dessen korrekte Drehung und Geschwindigkeit durch Einschalten überprüft werden. Die korrekte Phasenfolge der Drehspannung wird jedoch oft vernachlässigt. Bei einem installierten Blindleistungszähler lässt sich die Phasenfolge durch Beobachtung seiner korrekten Drehung feststellen. Ist jedoch nur ein Wirkleistungszähler installiert, kann die Phasenfolge nicht anhand der positiven Drehung des Zählers ermittelt werden.
Da der Drehstromzähler auch bei umgekehrter Phasenfolge korrekt funktioniert, muss nach der Installation ein Funktionstest durchgeführt werden, um Hysterese und weitere Fehler durch die umgekehrte Phasenfolge zu vermeiden. Mithilfe einer Phasenfolgentabelle muss die korrekte Phasenfolge der Drehstromspannung überprüft werden. Bei umgekehrter Phasenfolge können zwei beliebige Phasen vertauscht werden, um die korrekte Phasenfolge wiederherzustellen. Bei Verwendung eines Drehstromzählers mit Transformator ist zu beachten, dass Spannung und Strom derselben Phase gleichzeitig vertauscht werden müssen. Drehstromzähler können auf verschiedene Arten angeschlossen werden, z. B. direkt, über einen Transformator für Strom, Spannung oder Strom/Spannung.
Direkter Anschluss von Drehstrom-Energiezählern
Eine Direktverbindung, auch als Durchgangsverdrahtung bekannt, ist möglich, solange sie innerhalb des zulässigen Bereichs des Lastfunktions-Energiezählers liegt, d. h. die aktuellen Spezifikationen des Energiezählers den Bedürfnissen des Benutzers entsprechen.
• Die Anschlüsse 1 und 2 werden als U bezeichnet und sind die stromführenden Leiter des dreiphasigen Vierleiter-Energiezählers. Sie sind jeweils mit dem Eingang und Ausgang der A-Phase verbunden.
• Die Adern 4 und 5 werden als V bezeichnet und sind die stromführenden Adern des dreiphasigen Vierleiter-Stromzählers. Sie sind jeweils mit dem Eingang und dem Ausgang der B-Phase verbunden.
• Die Anschlüsse 7 und 8 werden als W bezeichnet und sind die stromführenden Leiter des dreiphasigen Vierleiter-Stromzählers. Sie sind jeweils mit dem Eingang und Ausgang der C-Phase verbunden.
• A, B und C sind die abgehenden Enden der dreiphasigen Last.
• 10 ist der Neutralleiter, der erst angeschlossen werden sollte, nachdem die anderen Drähte angeschlossen sind.
Dreiphasen-Energiezähler über Transformator angeschlossen
Wenn ein Drehstromzähler den Stromverbrauch eines einphasigen Hochstromkreises misst, ist aufgrund der sehr hohen Stromstärke (z. B. 300–500 A) eine direkte Anschlussmethode nicht möglich. Stattdessen muss ein Stromwandler verwendet werden, der den hohen Strom auf einen für den Stromzähler verträglichen Wert reduziert, um anschließend die Messung durchzuführen.
• Die Anschlüsse 1, 4 und 7 sollten mit dem S1-Ende der Sekundärseite des Stromwandlers verbunden werden, dem Eingangsende des Stroms.
• Die Anschlüsse 3, 6 und 9 sollten mit dem S2-Ende der Sekundärseite des Stromwandlers verbunden werden, dem abgehenden Ende des Stroms.
• Die Anschlüsse 2, 5 und 8 sollten jeweils an die dreiphasigen Stromversorgungen A, B und C angeschlossen werden.
• A, B und C sind die abgehenden Enden der dreiphasigen Last.
• 10 ist der Neutralleiter und sollte aus Sicherheitsgründen nach dem Anschluss des S2-Endes des Stromwandlers geerdet werden.
Notiz:
Die Stromabtastung jedes Stromwandlers muss mit seiner Spannungsabtastung synchronisiert sein, d. h. 1, 2 und 3 bilden eine Gruppe. 4, 5 und 6 bilden eine Gruppe. 7, 8 und 9 bilden eine Gruppe.
Dreiphasen-Energiezähler angeschlossen über Strom- und Spannungswandler
Wenn ein Drehstromzähler hohe Spannung und hohe Ströme misst, kann er nicht direkt angeschlossen werden, da Spannung und Stromstärke zu hoch sind. Stattdessen müssen Spannungs- und Stromwandler verwendet werden, um Spannung und Stromstärke in einen niedrigeren Bereich zu transformieren, d. h. in einen Bereich, den der Stromzähler verträgt, und anschließend die Messung durchzuführen.
• Die Anschlüsse 1, 4 und 7 sollten mit dem S1-Ende der Sekundärseite des Stromwandlers verbunden werden, dem Eingangsende des Stroms.
• Die Anschlüsse 3, 6 und 9 sollten mit dem S2-Ende der Sekundärseite des Stromwandlers verbunden werden, dem abgehenden Ende des Stroms.
• Die Anschlüsse 2, 5 und 8 sollten an den Spannungswandler angeschlossen werden.
• 10 ist der Neutralleiter, der zusammen mit dem Spannungswandler geerdet werden sollte.
Veröffentlichungsdatum: 06.05.2025